Donnerstag, 28. Juni 2012                   Gottmadingen aktuell                                   Seite 5

 aktualisiert 03.07.2012 Meinrad Muffler


Von Christel Löffler


Lebendiger Austausch


Partnerschaft mit Caselle ist eine kulturelle und menschliche Bereicherung


Gottmadingen lö. Es sind die Menschen und der persönliche Kontakt, die die Partnerschaft mit Caselle so lebendig machen. Herzliche Umarmungen der Gäste und der Gastgeber beim Empfang der Delegation aus Caselle im Rathaussaal waren Beweis dafür, dass hier Freunde aufeinander trafen. »Diese Besucherwochen sind der Höhepunkt unseres Austausches zwischen den beiden Gemeinden. Gemeinsam mit dem Deutsch-Italienischen Freundeskreis möchten wir mit dem abwechslungsreichen Besucherprogramm etwas von der erfahrenen Gastfreundschaft zurückgeben«, betonte Bürgermeister Dr. Michael Klinger in seiner in italienischer und deutscher Sprache gehaltenen Begrüßung.

 

Die Wichtigkeit des Kontaktes untereinander werde auch durch den Italienischunterricht an der Grundschule und im Eichendorff- Schulzentrum, basierend auf der Kooperationsvereinbarung mit dem Konsulat in Freiburg, deutlich gemacht. Für beide Gemeinden sei der Austausch eine kulturelle und menschliche Bereicherung, betonte auch Bürgermeister Dr. Giampiero Nuzzo. Gleichzeitig seien durch das Kennenlernen neue Freundschaften entstanden. Beeindruckt zeigte sich Dr. Nuzzo auch von der Offenheit der Menschen vor Ort, ganz im Gegenteil zu den als streng und zurückhaltend eingestuften Deutschen. Der Gast aus Italien begrüßte auch Alt-Bürgermeister Hans Jürgen Schuwerk, der diese Partnerschaft mit auf den Weg gebrachthatte. Gleichzeitig erinnerte Dr. Giampiero Nuzzo an die Menschen aus Caselle, die Anfang der 60er-Jahre als Gastarbeiter
nach Gottmadingen kamen, um zum großen Teil in der Maschinenfabrik Fahr zu arbeiten. Sie seien der eigentliche Ursprung dieses regen Austausches. Auch wenn in zwei Jahren sein Mandat beendet sei, werde er weiterhin die Partnerschaftstreffen begleiten, versprach Dr. Nuzzo. Seine Rede wurde von Luigi de Felice übersetzt. Seit rund eineinhalb Jahren ist Katharina Wengert Vorsitzende des Freundeskreises und brachte mit ihrer ebenfalls in perfektem Italienisch gehaltenen Rede die Gäste zum Staunen. »Seit einem Jahr warten wir auf diesen Augenblick, um uns wiederzusehen und die Gastfreundschaft, die wir im letzten Jahr in Caselle erfahren durften, zurückgeben zu dürfen«. Sie kam geradezu ins Schwärmen, als sie von der einzigartigen Gastfreundschaft und Herzlichkeit berichtete, die sie und ihre Familie sowie die Mitreisenden bei ihrem Partnerschaftstreffen im letzten Jahr empfangen durften. Ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Programm haben Leopold Müller und Guido Fernekes für die Partnerschaftswoche vom 22. bis 29. Juni zusammengestellt,bei dem auch das Feiern nicht zu kurz kommt. Aber trotz aller Gemeinsamkeiten, beim Fußball bricht er dann doch wieder durch, der Stolz auf die eigene Nationalmannschaft. Aber auch dafür hatte der Bürgermeister tröstende Worte an die italienischen Gäste: »Falls Sie nicht weiterkommen, kann ich Sie in dieser Woche dann persönlich trösten«.

Beim offiziellen Empfang gab es nicht alleine der Geschenke wegen nur strahlende Gesichter: (von
links) Antonio Fiscino, Serefina Varamo, Michele Fiscina, Gerardo Gallo, Katharina Wengert, Luigi de Felice,
Biagio Tancredi, Dr. Giampiero Nuzzo und Bürgermeister Dr. Michael Klinger.                    Foto: Löffler

 

 

Wichtige Partnerschaft

SÜDKURIER  vom 27.06.2012


Das sagen die Italiener: „Wir haben in den dreißig Jahren unserer Partnerschaft viel gegeben und viel bekommen“, so der italienische Bürgermeister Gianpierro Nuzzo. Wichtig sei dabei die Förderung des Italienischunterrichts in Gottmadingen, der vom Konsulat unterstützt wird.
So möchte man die jungen Menschen in beiden Ländern einander näher bringen.
Das denken die Gottmadinger: Bürgermeister Michael Klinger bedankt sich ganz offiziell bei Italien für die Kooperationsvereinbarung und sieht dies als wichtigen Beitrag für den Aufbau einer lebendigen Partnerschaft. „Gerade in einer Zeit, in der wir in Europa im Wesentlichen nur noch über Finanzen sprechen und nicht mehr darüber was uns im Kern zusammenhält, empfinde ich diese Städtepartnerschaft als besonders wichtig“, erinnert er daran, dass dieses Europa jahrzehntelangen Frieden gebracht hat. (dr)